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Agil mit Weitsicht: Warum Projekte mehr als PO & Scrum Master brauchen
Michael Dirksmöller & Wolfgang Krug
Michael Dirksmöller & Wolfgang Krug

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Lesedauer: 4 Minuten

Agil mit Weitsicht

Warum Projekte mehr als PO & Scrum Master brauchen


Agile Projekte orientieren sich an Prioritäten, die kontinuierlich neu bewertet werden. Doch allzu oft fehlt jemand, der über die kurzfristige Sprint-Planung hinaus den Blick fürs Ganze behält. Das Ergebnis: fehlende Transparenz, unerwartete Abhängigkeiten und Lieferungen, die zwar pünktlich – aber unvollständig – erfolgen.

Genau hier setzt die Idee eines „agilen Projektverantwortlichen“ an: eine Rolle, die bewusst die Balance zwischen Agilität und Planbarkeit hält.

Wo die Lücke entsteht

In agilen Teams sind die Rollen klar verteilt: Der Product Owner priorisiert Inhalte, der Scrum Master achtet auf den Prozess. Doch niemand ist dafür bestimmt, über die Sprints hinauszudenken und mittelfristige Ziele aktiv im Blick zu behalten. Und an dieser Stelle entstehen die Probleme:

Abhängigkeiten zwischen Aufgaben bleiben unsichtbar, bis sie zum Hindernis werden – etwa wenn mehrere Teams parallel arbeiten und plötzlich feststellen, dass ein Ergebnis auf ein anderes wartet. Auch die Verfügbarkeit von Ressourcen wird oft erst dann ein Thema, wenn es zu spät ist: Urlaubszeiten, reduzierte Kapazitäten oder Abhängigkeiten von externen Partnern bremsen den Fortschritt. Selbst die Frage nach dem nächsten Release-Termin lässt sich in solchen Situationen kaum beantworten. Statt Klarheit herrscht Unsicherheit, der Projektstatus wird nur reaktiv bewertet.

Die Folge ist ein Muster, das viele kennen: Um eine Deadline einzuhalten, wird zwar geliefert – aber unvollständig, mit Lücken oder ohne ausreichende Tests. Danach schließt sich eine Bugfixing-Phase an, aus der neue Deadlines entstehen. Der Druck bleibt, doch die Transparenz geht verloren.

Weitsicht statt Sprint-Blinker

Der „agile Projektverantwortliche“ schließt genau diese Lücke. Er oder sie macht sichtbar, was sonst leicht übersehen wird, und sorgt dafür, dass…

Drei nebeneinander platzierte Notizzettel mit Text.
Links: ‚Abhängigkeiten früh erkannt werden, sodass Teams rechtzeitig priorisieren können, bevor Blockaden entstehen.‘
Mitte: ‚Verfügbarkeiten wie Urlaubszeiten, reduzierte Kapazitäten oder externe Partner von Anfang an eingeplant sind und das Projekttempo realistisch bleibt.‘
Rechts: ‚Mittelfristige Ziele den Rahmen geben, damit klar wird, ob ein Release realistisch ist – statt am Ende unter Druck unfertig zu liefern.‘

Wirklich entscheidend ist die Wirkung nach innen: Durch diese vorausschauende Arbeitsweise wird der Fortschritt für alle sichtbar. Das schafft Transparenz, Ruhe und Motivation – statt Druck und Flickschusterei. Die Rolle bedeutet nicht mehr Bürokratie, sondern bringt spürbar Struktur in die Dynamik agiler Projekte.

Einfach umsetzbar

Die Einführung eines agilen Projektverantwortlichen bedeutet keinen organisatorischen Umbau, sondern vor allem ein bewusstes Setzen von Verantwortlichkeiten. Entscheidend ist, dass klar benannt wird, wer den Blick über die Sprints hinaus übernimmt – sei es eine zusätzliche Rolle oder ein Teammitglied, das diese Aufgabe bewusst mitträgt.

Im Alltag zeigt sich die Umsetzung erstaunlich simpel: Eine regelmäßige Übersicht zu Abhängigkeiten, Meilensteinen und Risiken reicht oft schon, um Orientierung zu schaffen. Sie muss nicht bis ins letzte Detail geplant sein, sondern dient als grober Rahmen, der dem Team den Weg sichtbar macht. Ergänzt wird dies durch eine offene Kommunikation: Indem Fortschritt und mögliche Risiken frühzeitig geteilt werden, lassen sich Überraschungen vermeiden und Vertrauen aufbauen.

Wie wirksam dieser Ansatz ist, zeigt ein aktuelles Kundenprojekt: In einem komplexen Projekt mit mehreren Teams war lange unklar, wann das nächste Release tatsächlich fertig wird. Erst als die Rolle des Projektverantwortlichen bewusst ergänzt wurde, entstand Transparenz. Das Ergebnis: Der zugesagte Scope wurde in Time, Budget und Qualität geliefert – ohne den agilen Spirit zu gefährden. Das Feedback des Kunden sprach für sich: „Auf diesen Teil des Projekts schaue ich gar nicht mehr – er kommt ja sowieso pünktlich und in hoher Qualität.“

Fazit

Agil heißt nicht planlos. Projekte brauchen jemanden, der den Blick über den Sprint hinaus richtet und die nächste Etappe im Auge behält. Genau diese Weitsicht schafft die Balance zwischen Flexibilität und Verbindlichkeit – und verhindert, dass Projekte zwar schnell, aber nicht vollständig ans Ziel kommen.

Mit einem agilen Projektverantwortlichen wird diese Verantwortung bewusst verankert. Er oder sie sorgt dafür, dass Abhängigkeiten rechtzeitig sichtbar werden, dass Ressourcen realistisch eingeplant sind und dass mittelfristige Ziele Orientierung geben.

Am Ende ist es nicht die Methode, die über den Erfolg entscheidet, sondern die Art, wie wir sie mit Weitsicht leben.


Ein Schwarz-Weiß-Foto eines lächelnden BCxP-Mitarbeiters.
Ein Schwarz-Weiß-Foto eines lächelnden BCxP-Mitarbeiters.

Fragen? Erfahrungen? Oder ein Projekt, bei dem euch mehr Weitsicht guttun würde?

Michael und Wolfgang freuen sich darauf, mit euch gemeinsam herauszufinden, wie agile Projekte nicht nur flexibel, sondern auch vorausschauend gesteuert werden können. Ob ihr gerade mit fehlender Transparenz kämpft, Abhängigkeiten besser managen wollt oder einfach sicherstellen möchtet, dass Deadlines ohne Flickschusterei eingehalten werden – Michael und Wolfgang bringen Erfahrung, Methodenverständnis und den Blick fürs Ganze mit.

Lasst uns gemeinsam Wege finden, wie Agilität und Planbarkeit im Projektalltag Hand in Hand gehen können.

Neugierig geworden? Michael und Wolfgang freuen sich auf eure Nachricht!