Familie vs. Beruf: Die Kunst der Balance
Angela Bormann
Angela Bormann

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Lesedauer: 7 Minuten

Familie vs. Beruf

Die Kunst der Balance


Wir treffen in unserem Leben unzählige Entscheidungen. Jeder einzelne Tag ist von Entscheidungen geprägt. Die meisten davon sind belangloser Natur. Wir entscheiden unbewusst, mit welchem Bein wir aufstehen oder welchen kleinen Löffel wir aus der Besteckschublade nehmen, um unseren Kaffee oder Tee am Morgen umzurühren. Doch dann gibt es die Entscheidungen mit Tragweite: Was mache ich nach meinem Schulabschluss? Auf welche der tausend Jobausschreibungen soll ich mich bewerben? Soll ich den Hauskaufvertrag unterzeichnen? Möchte ich eine Familie gründen? Jede Entscheidung bringt uns ein Stück auf unserem Lebensweg voran. Wir lassen Kreuzungen hinter uns und entscheiden uns für einen Weg – bis zur nächsten Kreuzung.

Irgendwann kommt der Moment, in dem man spürt: Ich liebe meinen Job wirklich. Aber es gibt noch mehr Dinge in meinem Leben, die ich liebe. Wir realisieren, dass wir auch dafür Zeit haben wollen. Wir wollen unsere Kinder aufwachsen sehen. Wir wollen für sie da sein, wenn sie krank sind. Wir wollen gemeinsam mit ihnen zu Abend essen. Zeit ist endlich, das ist keine Überraschung. Deshalb müssen wir in unserem Leben eine weitere Entscheidung treffen: Wie können wir Beruf und Familie in Einklang bringen?

Die bewusste Entscheidung für die Familie

Es beginnt (wieder) mit einer Entscheidung: Die Entscheidung, dass wir eine Harmonie zwischen beiden Welten herstellen wollen. Das Vereinbaren von Beruf und Familie passiert selten einfach so. Wir müssen uns aktiv Gedanken darüber machen, wie unser Leben aussehen soll und was wir erreichen wollen. Wie sieht unser Zielbild aus? Wenn wir das vor Augen haben, dann können wir auch daran arbeiten, dass es Realität wird.

Bis ein Einklang erreicht ist, kann es durchaus ruckelig werden. Es braucht weitere Entscheidungen, um an das Ziel zu kommen, und nicht jede davon ist immer einfach zu treffen. Wenn wir der Familie mehr Raum geben wollen, müssen wir sehen, wie wir das beruflich möglich machen können und wollen: Braucht es eine Reduzierung der Arbeitsstunden? Genügt eine Reorganisation des Tagesablaufs? Muss ich vielleicht sogar den Job wechseln? Das muss jede Familie für sich heraus- finden und im Zweifel auch ausprobieren. Denn am Ende gilt: Wenn es sich gut anfühlt, dann ist es auch gut.

„Ich lebe im Einklang mit meiner Führungsarbeit und Elternzeit.“

Kurz vor der Geburt meines Sohnes habe ich mich entschieden, der Familie mehr Raum zu geben. Ich wollte teilhaben und die Entwicklung hautnah miterleben. Meine Frau hingegen wünschte sich, Vollzeit wieder in ihren Job einzusteigen. Wir sprachen über unsere Bedürfnisse und haben gemeinsam eine Lösung gefunden: Meine Frau konzentriert sich auf ihre berufliche Entwicklung und ich kümmere mich neben meinem Job primär um Familie und Haushalt. Natürlich gibt es Phasen, in denen der Job etwas mehr Platz bei mir einnimmt und das Jonglieren mit den Aufgaben fordernd ist. Als Führungskraft nehme ich meine Verantwortung dem Team von BettercallPaul gegenüber ernst. Gleichzeitig möchte ich auch anderen zeigen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nichts mit der Position zu tun hat. Ich passe meine Arbeitszeit meinem Privatleben an. An ruhigeren Tagen schnappe ich mir nach getaner Arbeit mein Fahrrad und mache dafür als Ausgleich eine ausgedehnte Tour über die süddeutschen Berge.

„Ich möchte Vertrauen statt Kontrolle.“

Schon bei meinem Einstieg bei BettercallPaul vor fast vier Jahren war mir das Thema „Flexibilität“ und „Familienfreundlichkeit“ wichtig. Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist es für mich sogar unerlässlich. Es gibt noch immer Unternehmen, die von sich sagen, dass sie familienfreundlich sind. Und dann kontrollieren sie die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter:innen. Es herrscht kein Vertrauen. Ich bin überwältigt, dass Familienfreundlichkeit bei uns gelebt wird. Ich kann meine Kinder, meine Arbeit und mein Hobby in Einklang bringen. Mein beruflicher Alltag lässt sich um mein Privatleben organisieren. Ich kann ohne schlechtes Gewissen für meine Kinder da sein. Mein Chef vertraut mir und ich weiß, dass er mit meiner Arbeit zufrieden ist. Ich kann mir längere Pausen am Tag nehmen, um mich um mein Pferd zu kümmern. Die Arbeit passiert davor und danach. Für mich ist das der ideale Weg, um alles in Einklang zu bringen. Natürlich gibt es auch die andere Seite. Wir sind in eine neue Niederlassung gezogen und es gab viel zu tun. Ich konnte meine Stunden problemlos erhöhen und es ist in Ordnung, dass die Anpassung nur zeitweise ist.

„Ich liebe meinen Job und möchte durchstarten.“

Mein Sohn war noch nicht geboren und für mich stand fest: Ich möchte keine zwölf oder mehr Monate zu Hause bleiben. Meine Arbeit ist für mich ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben und treibt mich an. Als mein Sohn acht Monate alt war, bin ich mit 50 Prozent sanft wieder eingestiegen. Mein Mann hat die Eingewöhnung übernommen und mittlerweile sind wir eingespielt. Perspektivisch wollen wir beide wieder Vollzeit unsere Jobs übernehmen. Wie das für uns konkret machbar ist, besprechen wir gerade. Doch welchen Weg auch immer wir gehen werden: Ich weiß, dass bei BettercallPaul alles möglich ist. Ich kann von Monat zu Monat meine Stunden variieren. Ich habe den Rückhalt von meinem Chef sowie meinen Kolleg:innen und das ist sehr wertvoll. Was ich mir mehr wünsche, ist ein offeneres gesellschaftliches Bild. Ich hörte immer wieder Sätze wie: „Warte erst mal ab, bis du Mutter wirst. Dann ist der Job zweitrangig. Die Hormone werden dein Denken noch verändern.“ Ich liebe meinen Sohn über alles. Aber nein, die Hormone haben nichts verändert. Ich liebe auch meinen Job und bisher funktioniert beides zusammen prima.

„Wir arbeiten beide Vollzeit und teilen uns die Care-Arbeit.“

Bisher haben wir damit auch Familie und Beruf immer gut unter einen Hut gebracht. Wir haben gerade eine größere Anschaffung gemacht, welche abbezahlt werden muss. Doch auch ohne diese finanzielle Verpflichtung: Wir machen unsere Jobs einfach gern – in Vollzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet für uns klare Absprachen und Aufgabenteilung: Wer geht mit den Kindern zu welchem Arzttermin? Wer geht zum Entwicklungsgespräch in den Kindergarten? Wer bleibt mit einem kranken Kind daheim? Bisher funktioniert dieses Modell für uns. Wir teilen uns die Care-Arbeit. Für einen guten Fokus während der Arbeitszeit bin ich am liebsten im Büro. Hier kann ich mich voll meinem Projekt widmen und habe weniger Kontextwechsel als daheim. Wir haben hier auch ein Familienzimmer im Büro, was zuletzt meine Tochter genutzt hat mit der Tochter einer Kollegin. Sie haben gemeinsam gespielt und für alle Kolleg:innen vor Ort Obst aufgeschnitten und verteilt. Das sind die Momente, die mir zeigen: Alles richtig gemacht.

Die Chance als familienfreundlicher Arbeitgeber

Jede Familie steht vor einer anderen Herausforderung und genau so individuell sind auch die Lösungen. Um Familien den gewünschten Einklang zu ermöglichen, braucht es mehr Unternehmen, die Familienfreundlichkeit wirklich leben. Es geht nicht nur um die Angebote, die auf einem Blatt Papier stehen. Es geht vielmehr um die Bereitschaft und das Signal an die Mitarbeiter:innen, dass es wirklich in Ordnung ist, wenn der Job nicht immer an erster Stelle steht. Es geht um Sicherheit und es geht um Vertrauen. Das ist einer der Schlüssel für zufriedene Mitarbeiter:innen, die den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen wollen.

Familienfreundlichkeit muss weiter gedacht werden

Das klassische Rollenbild hat ausgedient und die stereotypische Vorstellung von „Mutter, Vater, Kind“ ist überholt. „Familie“ bedeutet mittlerweile weitaus mehr und damit muss auch „Familienfreundlichkeit“ weiter gedacht werden. Es geht nicht nur um den Einklang von Beruf und Kindern, sondern um ein gutes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben. Das bezieht eine Partnerschaft genauso mit ein, wie die Beziehung zu den Eltern, Schwiegereltern oder Großeltern. Jede:r definiert Familie für sich anders und es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen einzugehen.


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